I Am Not My Negro*

© Zülküf Kurt

Die amerikanische schwarze Künstlerin Kara Walker ist mit ihren über 650 Werken zu Gast in der Schirn Kunsthalle. Die Werken von Walker auf Papier sind kleinformatige Malereien, Zeichnungen, Skizzen, Notizen auf Karteikarten und handbeschriebene Zettel. Die Ausstellung mit markanten Werken hat ein sehr reichhaltiges Erscheinungsbild.

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Mischa Kuball – Referenzräume

© kunstmuseum.de

Bis Mitte September waren unter dem Titel „Referenzräume“ Arbeiten des 1959 geborenen Künstlers Mischa Kuball im Kunstmuseum in Wolfsburg zu sehen. Bekanntheit erlangte Kuball durch lichtbasierte Arbeiten mit überwiegend politischem Bezug – so 1994 Refraction House in der Synagoge in Stommelns oder jüngst eine kritische Auseinandersetzung mit den Arbeiten Emil Noldes in der Draiflessen Collection Mettingen. Mittels Licht lenkt der Künstler den Blick auf Verstecktes, Übersehenes oder Unsichtbares. Die jeweils speziellen Lichtinszenierungen scheinen förmlich die Oberfläche des Bewusstseins zu durchdringen und den Betrachter auf Fakten zu stoßen, die ihn zum Hinterfragen des bislang Vertrauten veranlassen. Im Idealfall wird das gesamte Wahrnehmungsverhalten auf den Prüfstand gehoben, um dem ersten visuellen Eindruck zu misstrauen.

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Autoren im Ausnahmezustand. Die tschechische und russische Populärkultur

Viola Hildebrand-Schat

Mit seiner 2017 erschienen Untersuchung zum „anderen Osteuropa“ fasst Tomáš Glanc die allgemein als Samisdat bezeichneten außerhalb der staatlichen Genehmigung erschienenen Publikationen der osteuropäischen Länder näher in den Blick, wobei er sich auf die Sowjetunion und die Tschechoslowakei konzentriert. Die beiden zwar als kommunistisch zu bezeichnenden, aber dennoch unterschiedlichen Systeme können als exemplarisch für die Entwicklungen im Bereich der inoffiziellen Kultur gelten. So umreißt Glanc zum einen das weite Spektrum dessen, was unter Samisdat fällt, zum anderen kehrt er auch die Unterschiede hervor. Sie treten eklatant bei den Samisdatkulturen der verschiedenen osteuropäischen Länder hervor, zeigen sich aber auch schon innerhalb eines Landes.

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Der Sinn der Corona-Krise

Die Corona-Krise hat uns alle mitgenommen, auf unterschiedliche Art und Weise und an unterschiedlichen Stellen,.

Bodo Janssen, seit 2005 Geschäftsführer der Upstalsboom-Gruppe, steht nicht nur einer Kette von Hotels und Ferienwohnungsanlagen vor, sondern führt aber auch Managementkurse in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach durch und schreibt Bücher. In seinem aktuellen, auf der Spiegel-Bestseller-Liste gerankten Buch berichtet er darüber, „dass nicht jede Krise einen Sinn hat, aber wir jeder Krise einen Sinn geben können.“

Wie dies für Bodo Janssen in der Corona-Krise aussieht, und was davon für andere anwendbar ist mehr im Video:  

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Die weibliche Seite Gottes. Kunst und Ritual

GEBETBUCH (MACHSOR), 1300–1330, Handschrift auf Pergament, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Signatur: Cod. Levy 37

Sofern überhaupt noch über Religion, religiöse und kultische Bräuche nachgedacht wird, sind sie durchweg patriarchal ausgerichtet, also auf eine als männlich vorgestellte Gottheit hin. Der patriarchale Gott beherrscht die großen Religionen wie das Judentum, das Christentum und den Islam. Dem gegen über tritt schnell in Vergessenheit, dass Religion, Glauben und männliche Gottheit keine notwendige Einheit bilden, dass es vielmehr auch Religionen gab, denen eine Göttin vorstand. Ebenso ist wenig oder gar nicht bewusst, dass dem männlichen Gott immer ein weiblicher Anteil eigen ist. Auf diesen Aspekt unter anderem führte die Ausstellung im Jüdischen Museum in Frankfurt hin, deren Inhalte dauerhaft in einem ebenso umfangreichen wie eindrücklichen Katalog fixiert sind.

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Chr. K. Jso Maeder. Journal um eine Erwartung

„Journal“ lässt auf eine Aufzeichnung schließen, eine Dokumentation gar, welcher Art auch immer… Tatsächlich handelt es sich beim Journal um eine Erwartung um ein Buch, hinter dem offenkundig eine doppelte Autorschaft steht, zieht man das an die Stelle des Autorennamens gestellte Kürzel Chr. K. mit dem Zusatz Jso Maeder in Betracht. Doch leicht macht es der, machen es die Autoren dem Leser nicht. Das Journal um eine Erwartung umfasst ein dichtes Konglomerat aus Texten und Zeichnungen, von der Struktur einem Comic oder einer Graphic Novel ähnlich, jedoch ohne eine konkrete Handlungsabfolge, einen Erzählstrang oder überhaupt einen stringenten Verlauf erkennen zu geben.

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