Goethes Drama „Faust“ in zwei Teilen an einem Abend im Schauspiel Frankfurt

Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust“ gilt als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur und hat entsprechend seit seiner Fertigstellung zahlreiche Inszenierungen erlebt. Vorrang erhielt dabei eindeutig der erste Teil des Dramas, erwies er sich doch aufgrund seiner Inhalte als weit zugänglicher, als der symbolisch aufgeladene und äußerst voraussetzungsreiche zweite Teil.

Foto: Thomas Aurin

Der erste, 1808 von Goethe fertiggestellte Teil zeichnet am Beispiel des Universalgelehrten Heinrich Faust das Bild eines unermüdlich nach Wissen strebenden Menschen. Aus Überdruss am Studium wie auch im verzweifelten Ringen um Erkenntnis geht er schließlich einen Pakt mit dem Teufel ein, der in der Gestalt des Mephisto und von Faust selbst herbeigerufen die Studierstube des Gelehrten betritt. Im weiteren Verlauf des Dramas entspannt sich Faustens Verhältnis zu der ehrsamen, sehr jungen und vom Leben unberührten Margarete, genannt Gretchen. Sie gibt Faust die Gelegenheit, sich als charmanter Liebhaber zu zeigen, nicht zuletzt dank seiner Verjüngung mit Hilfe des Teufels. So ist die sich nun entspannende Tragödie eine Konsequenz von Faustens Allianz treibt Gretchen ins Verderben, während es Faust scheinbar unberührt vom moralischer Zwiespalt angesichts der universellen Fragen nach Schuld, Verantwortung und Erlösung lässt.

Fokussiert der erste Teil grundlegende Fragen der Menschheit am Beispiel von Individuen erweitert der zweite, von Goethe rund 30 Jahre später fertiggestellte und der Öffentlichkeit vorgestellte Teil das Drama hin auf grundlegende gesellschaftspolitische und philosophische Aspekte. Fausts Streben wird hier zum Sinnbild wirtschaftlichen Fortschritts mit dem Anspruch auf Macht und Reichtum. Der Verlauf der äußerst komplexen und von zahlreichen Anspielungen auf Volksglauben und Mythologie getragenen Handlung erfolgt im Zusammenspiel mit zahlreichen Ortswechseln, die Faust und Mephisto über den Brocken im Harz in die griechische Antike führen. Es ist eine Reise durch Raum und Zeit, in der mythologische, politische und ästhetische Motive in einer Weise zusammenfließen, dass eine eindeutige Interpretation nahezu unmöglich ist. Dieser Aspekt erklärt einerseits die lange Zurückhaltung bei der Inszenierung, liefert andererseits aber jeder Epoche das Potential einer neuen Kontextualisierung und je eigener fantastischer Ausdeutung. Eine solche mag man in der Reflektion der Zerrissenheit des modernen Menschen sehen, dessen Streben nach Erkenntnis ihn zugleich erhebt und in moralische Abgründe führt. Das Stück endet, ganz wie es Goethe in seinem Drama vorsieht, mit Faustens Erlösung.

Während nun Jan-Christoph Gockel und Claus Philipp den ersten Teil auf der Frankfurter Bühne auf eine halbe Stunde Aufführzeit verkürzen und dazu die wichtigsten Episoden komprimiert und in einer dichten Folge zum Teil einander überlagernder Bilder über Videoprojektion vorstellen, entfalten sie den zweiten Teil in einer nicht weniger lebendigen, jedoch weit ausführlicher Gegenwartbezüge aufgreifenden Weise. Die Raffung der Handlung am Beginn des Dramas gelingt. Zum einen ist der Stoff des ersten Teils von Faust hinlänglich bekannt, zum anderen unterstützen Texteinblendungen die Orientierung im Ablauf. Die Szene mit ihren Räumlichkeiten werden wie bei einer Regieanweisung auf plakatgroßen Projektionsflächen sichtbar, während gleichzeitig Projektionen Einblick gleichsam in das Innere der Handlung geben. Sie geben dem Zuschauer Gelegenheit mit Faust in Gretchens Zimmer vorzudringen, ohne das Zimmer auf der Bühne auszugestalten, sie rücken aber auch die Gesichter der Schauspieler mit ihrer ausdrucksstarken Mimik an den Zuschauer heran. So sind allein über die Projektion der Gesichter im Bühnenvordergrund wesentliche Abläufe zu verfolgen. Auch werden über die Projektionsflächen Ebenen eingespielt, die helfen, Zeit- und Raumsprünge zu überwinden.

Eine weitere Modalität Raum und Zeit zu raffen, liefert die Inszenierung einer Geisterbahn. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Erlebnisparcour und archaischem Tempelbau, auf dessen oberen Ebene die Schauspieler wie die Figuren eines Glockenspiels filieren, während der unter Teil sie auf einem kleinen Wagen ins Innere entführt, um sie nach einiger Zeit am anderen Ende wieder auf die offene Bühne zu befördern. Die gleichsam innere Erlebniswelt wird dem Zuschauer aber keineswegs vorenthalten, sondern per Projektion überlebensgroß im Bühnenvordergrund bereitgestellt. Die dem Augen viel bietende Bühnengestaltung trägt wesentlich dazu bei, den schwer zugänglichen Inhalt des zweiten Teils des Dramas lebendig und unterhaltend zu vermitteln. Selbst die eingespielten Momente eines Horrorspektakels dienen eher der Belustigung als des Erschreckens. Neben vielem anderen kann die Umsetzung des Kaiserhofs angeführt werden, die als weiteres groteskes Maskenfest inszeniert ist, das Dekadenz und Machtmissbrauch der Herrschenden hervorkehrt. Humor erhält einen wesentlichen Stellenwert in der Aufführung. In erfrischender Weise dient er der Selbstreflexion theatralischer Inszenierung ebenso wie der Neubetrachtung der von Goethe aufgerufenen großen Fragen. Nicht zuletzt wird immer wieder das Publikum direkt adressiert. So gelingt es Gockel und Philipp dem Betrachter in jeder Hinsicht in eine mitreißende Darbietung einzubinden. Beispiele sind nicht nur die inszenierten Begnungen vor dem Theater mit Passanten, sondern ebenso auch die Einladung, einer Fahrt auf der Geisterbahn zu wagen.

Foto: Thomas Aurin

Die Inszenierung der beiden Teile des Dramas im Frankfurter Schauspiel ist eine gleichermaßen bildreiche, medial und schauspielerisch kunstvoll inszeniertes Gesamtereignis, das dem alten Geheimrat Goethe, der gerade im Faust einige visionäre Neuerung vorschlägt, sicher ungemein imponiert hätte. Mit Blick auf die posthumanistische Welt nähert sich Helena als Cyborg, der meisterlich von Melanie Straub gespielt wird, als eine durch neuste Technologie zum Leben gebrachtes Wesen, das durch Programmierung auf festgelegte Reaktion eingespielt wird. Damit steht sie in krassem Kontrast zum alten Faust, der während der ganzen Aufführung lediglich als Gliederpuppe zugegen ist, die ihr Leben lediglich als einem Alter ego bezieht, dass jedoch mehr oder weniger unsichtbar oder vielmehr im Hintergrund bleibt. Wie beim Prager Puppentheater, bei dem die eigentlichen Schauspieler in schwarzen Anzügen vom dunklen Hintergrund der Bühne geschluckt werden, um die Puppen, die sie führen, umso lebendiger erscheinen zu lassen, steht auch der Faust-Puppe ein solch schwarzgekleideter Assistent bei. Tatsächlich ist seine Assistenzfunktion jedoch täuschend, denn stellenweise er als Faustens mephistophelischer Teil in Aktion. Daneben gibt es aber noch eine weitere Faust-Verkörperung, nämlich der junge Faust, gespielt von Thorsten Flassig, der nicht nur den lebensvollen, sondern auch gewissenhaften Teil Faust verkörpert. Faust ist nicht der einzige, der, wie ihm schon seine Rolle vorschreibt, mehrere Persönlichkeiten verkörpert. Auch Gretchen tritt im zweiten Teil des Dramas erneut in Erscheinung, diesmal als die die klassische Walpurgisnacht eröffnende und leitende thessalische Hexe Erichtho. Auch Mephisto, nicht weniger eindrücklich gespielt von Wolfram Koch, zeigt sich in vielen Rollen, wobei Koch, wie einst Gustav Gründgens, meisterlich ironische Distanz, subtiler Verschlagenheit und Humor zu verknüpfen versteht. Die Rollenaufspaltung nachzuvollziehen ist bei der ohnehin schon relativen Dichte an Figuren nicht immer ganz leicht. Gleichzeitig entspricht sie aber der Vielschichtigkeit des Stücks. Und diese zum Ausdruck zu bringen, dabei zugleich die unmittelbare Gegenwart einzubeziehen, ist der Frankfurter Inszenierung auf eindrückliche Weise gelungen. Wiederum sind es Videoprojektionen, die in den Außenraum führen, die Schauspieler auf dem Platz vor dem Theater im Dialog mit Passanten – zumindest vorgeblichen – zeigen, während sie im Bühnenhintergrund als Besucher der Geisterbahn live zugegen sind. Diese für Jahrmärkte typische Einrichtung ist als Motiv der Vergnügungswelt zugleich symbolischer Ausdruck für die sich gleichsam die Zeit überwindende Handlung des Faust-Dramas. Wahrt der erste Teil noch die Einheit von Raum und Zeit, löst der zweite Teil sie vollständig auf, führt Faust nicht nur in die antike Welt, sondern ebenso in die der Geister und Hexen. Eine Geisterbahn, wie man sie auf Volksfesten findet und die kurzfristig den Besucher ebenfalls in eine Welt der Geister entführt, beschreibt den Versuch, die Theaterbesucher mit einer Erfahrungswelt zu konfrontieren, wie sie den Zeitgenossen Goethes beim Lesen des Faust-Dramas vor Augen gestanden haben mag. Zugleich mag man in der Geisterbahn ein Sinnbild der inneren Zerrissenheit Fausts wie auch der Abgründigkeit seines skrupellosen Strebens nach Erkenntnis sehen.

Gebührt allein schon den schauspielerischen Leitungen volle Anerkennung, so sind nicht weniger die Bühnenausstattung und die Kostüme hervorzuheben. Die opulenten Bühnenbilder nutzen Elemente des Volks- und Jahrmarkttheaters, die die ohnehin durch Goethe vorgegebene Dichte des Dramas weiterhin visuell-ästhetisch und atmosphärisch weiter verdichten. Alles in allem verbindet die umfangreiche, abendfüllende Inszenierung der grandiose Spagat zwischen Werktreue und zeitgemäßer Bühnenästhetik. Die Aufführung macht Goethes komplexes Werk nicht nur zugänglich, sondern eröffnet neue Perspektiven auf die zeitlosen Themen von Schuld, Streben und Erlösung. Die Inszenierung wahrt die zentrale Botschaft des Originals, bringt sie aber kurzweilig, angereichert mit zahlreichen Anleihen bei der Popkultur und medial überzeugenden Bildverschränkungen auf die Bühne. Gleichzeitig aber bietet sie mit neuen Sichtweisen und hält neue Betrachtungsweise des gesamten Stoffs bereit.

BESETZUNG
Torsten Flassig (Der junge Faust)
Wolfram Koch (Mephisto)
Lotte Schubert (Margarethe später thessalische Hexe)
Andreas Vögler (Wagner)
Melanie Straub (Helena / Kaiser)
Christoph Pütthoff (Kanzler)
Caroline Dietrich, Anabel Möbius (Euphorion)
Mark Tumba, Patrick Bimazubute (Valentin)
Michael Pietsch (Chor der Insekten)
Roman Fischer, Edeltrud Thobe, Lieselotte Schweikhardt, Wolfgang Schreiber (Philemon und Baucis)
Thomas Moschny (Herold)
Eike Zuleeg (Live-Kamera)

TEAM
Regie: Jan-Christoph Gockel
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Janina Brinkmann
Musik & Hörspiel: Matthias Grübel
Video: Eike Zuleeg
Puppenbau: Michael Pietsch
Dramaturgie: Claus Philipp, Katrin Spira
Licht: Marcel Heyde

Das Tove-Projekt, nach »Kopenhagen-Trilogie« und »Gesichter« von Tove Ditlevsen in einer Bearbeitung von Joanna Bednarczyk und unter der Regie von Ewelina Marciniak

Viola Hildebrand-Schat 

Schauspiel Frankfurt

Der Stoff für das von Joanna Bednarczyk für die Frankfurter Bühne konzipiere Stück findet sich in den Lebenserinnerungen der 1918 in Kopenhagen geborenen Dichterin Tove Ditlevsen. Aufgeteilt nach Kindheit, Jugend und Sucht hat sie zwischen 1967 und 1971 ihre Autobiografie veröffentlicht. Vor allem der Titel des dritten Teils verrät, welchen Lauf ihr Leben nimmt. Aufgewachsen in einem Arbeiterviertel sieht sich Ditlevsen von Anbeginn den in ihrem Milieu festgeschriebenen Geschlechterrollen konfrontiert. Und diese besagen, dass eine Frau nicht Dichterin werden kann. An diesen starren Vorstellungen zerbricht Ditlevsen letztendlich. Nach ihrem frühen Schulabschluss arbeitet sie in wechselnden Stellungen als Haushaltsgehilfe, als Küchenmädchen, als Lager-, schließlich auch als Bürokraft und Sekretärin. In ihrer freien Zeit widmet sie sich dem Verfassen von Gedichten, nicht zuletzt ermutigt durch die Bekanntschaft mit einem Antiquariatsbuchhändler. In dieser Beziehung erlebt sie zum ersten Mal als Person mit ihrem Fähigkeiten wahr- und ernstgenommen, nicht aber als Frau geliebt zu werden.

„Das Tove-Projekt, nach »Kopenhagen-Trilogie« und »Gesichter« von Tove Ditlevsen in einer Bearbeitung von Joanna Bednarczyk und unter der Regie von Ewelina Marciniak“ weiterlesen

Das Bewusstsein ist eine gefährliche Waffe für den, der sie führt

Die Wahlverwandtschaften im Schauspiel Frankfurt

Eduard, ein wohlhabender und gebildeter Mann, befindet sich in einer Ehe mit Charlotte, die ihm nicht mehr die Erfüllung gewährt, die er von einer Ehe erwartet. In der jungen Ottilie sieht er seine Herzensgefährtin, seine Wahlverwandte. Ottilie, die in der Obhut ihrer Tante Charlotte lebt, ist jedoch unschlüssig in Bezug auf ihre eigenen Gefühle und ihre Zukunft. Als weiterer Protagonist tritt Otto ins Spiel, ein alter Freund von Eduard und Charlotte. Die sich anbahnende Verwirrung der Gefühle spitzt sich zu, als Otto für einen längeren Aufenthalt bei Eduard und Charlotte weilt und seine Leidenschaft für Charlotte entdeckt. Von den vier in Beziehungen miteinander verwickelten Menschen überleben am Schluss nur zwei.

„Das Bewusstsein ist eine gefährliche Waffe für den, der sie führt“ weiterlesen

Unvergessliches Konzert in Nieder-Moos

@ Zülküf Kurt

Sommerkonzerte gehen in diesen Tagen zu Ende, wenn der Herbst deutlich sichtbar wird. Neben verschiedenen Konzerten hat die Kirche in Nieder-Moos heute (11.09.2022) ein besonderes Konzert veranstaltet. Die Künstler Albrecht Mayer (Oboe), Sophie Dervaux (Fagott) und Evgenia Rubinova (Klavier) gaben ihr Konzert vor großem Publikum. Mit Werken von Jean Françaix, Roger Boutry, Camille Saint-Saëns, Dutilleux und Francis Poulenc boten die Künstler  in der ersten Hälfe des Konzerts eine musikalisch anspruchsvolle Darbietung.

„Unvergessliches Konzert in Nieder-Moos“ weiterlesen

Blaue Brise bei Nieder-Moos

@ Zülküf Kurt

Auch wenn sich die Sommerkonzerte dem Ende zuneigen, am Sonntag den 4. September, bietet die Nieder-Mooser Kirche weiterhin beeindruckende Konzerte. 4 Saxophone, ein Cello und ein Klavier und sechs talentierte Künstler. Arcis Saxophon Quartett: Claus Hierluksch (Sopransaxophon), Ricarda Fuss (Altsaxophon), Edoardo Zotti (Tenorsaxophon), Jure Knez (Baritonsaxophon). Und Rahaela Gromes(Cello) sowie Julian Riem(Klavier).

„Blaue Brise bei Nieder-Moos“ weiterlesen

Konzert gegen den Krieg

@ Zülküf Kurt

Die Nieder-Mooser Kirche veranstaltete am Sonntag, den 21. August, ein außergewöhnliches Konzert. Das Konzert mit dem Hornisten Felix Klieser und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg war aus allen Orten des Vogelsbergs gut besucht.

Schon Wochen zuvor war angekündigt worden, dass ein ungewöhnliches Konzert stattfinden würde. Der aus russischen Musikern zusammengesetzten Kammerphilharmonie schlossen sich auch ukrainische Künstler an, die nach dem Krieg in der Ukraine ihr Land verlassen mussten. Ein ganz besonderer Musiker war zweifelsohne Felix Klieser. Klieser ist ein Hornist, der ohne Hände und Arme geboren wurde. Er spielt das Instrument mit seinen Füßen. Der Besitzer dieser außergewöhnlichen Fähigkeiten machte neugierig.

„Konzert gegen den Krieg“ weiterlesen

Prof. Edgar Krapp (Orgel) – Katja Stuber (Sopran)

@ Zülküf Kurt

Wir erleben die heißesten Tage des Sommers. Einerseits das Wasserproblem, andererseits trocknet die zunehmende Dürre die Vogelsberger Wälder weiter aus. Während die Diskussionen darüber, wo das unterirdische Wasser von Vogelsberg verbracht wird, weitergehen, schlägt die Natur stellenweise mit Waldbränden Alarm. Auch die traditionell stattfindenden Sommerkonzerte in der Nieder-Mooser Kirche sind wichtige Veranstaltungen gegen die kulturelle Dürre.

„Prof. Edgar Krapp (Orgel) – Katja Stuber (Sopran)“ weiterlesen

Matthias Eisenberg und das Vokalensemble The Octavians

@ Zülküf Kurt

Die traditionellen, alljährlich stattfindenden Nieder-Moos-Sommerkonzerte gehen auch in diesem Jahr unvermindert weiter. Am 6. August kamen die Kunstfreunde im Vogelsberg zum Konzert zusammen. Das Konzertprogramm mit der Beteiligung von Matthias Eisenberg und dem Vokalensemble The Octavians war umfangreich. Der Leiter des Nieder-Mooser Konzertsommers Alexander Eifler hielt die Eröffnungsrede. Im Anschluss traten die Octavians auf. Die Gruppe, die als Kulturbotschafter Deutschlands Konzerte in vielen Ländern veranstaltet, ist ein junges, aber erfahrenes Ensemble, dass die Möglichkeiten der Bühne umfänglich zu nutzen versteht.

„Matthias Eisenberg und das Vokalensemble The Octavians“ weiterlesen

Saodat Ismailova: Bibi Seshanbe

Die Diskussionen um die documenta scheinen sich nicht beruhigen zu wollen. Nach wie vor fokussieren sie antisemitische Positionen, ohne jedoch dabei sonderlich in die Tiefe zu gehen, verschiedenen Sichtweisen einander gegenüberzustellen und dem Blickwinkel der Kuratoren Raum zu geben. Sicher habe auch die Kuratoren der documenta wenig dazu beigetragen, ihr Auffassung zu erhellen und den Gebrauch einer Symbolik, die die Diskussionen ausgelöst hat, ausreichend zu erläutern. Absehbar wird es in dieser Diskussion keine abschließende Klärung geben und wohl auch kein Ausloten unterschiedlicher Sichtweisen. Schade ist nur, dass den vielen wenig fruchtbar geführten Diskussionen die auf der documenta ausgestellten Werke zum Opfer zu fallen drohen. Kaum wird über sie gesprochen, über sie geschrieben. Mögliche Interessenten der documenta fragen sich inzwischen, ob sich der Besuch der Weltkunstausstellung nun in diesem Jahr tatsächlich lohne oder ob man sich die Reise nach Kassel ersparen könne.

„Saodat Ismailova: Bibi Seshanbe“ weiterlesen

Nordwind im Vogelsberg

© Zülküf Kurt

Die von der Niedermooser Kirche organisierten Sommerkonzerte werden unter Beteiligung verschiedener Gruppen fortgesetzt. Es ist sehr erfreulich, dass die aufgrund der Pandemie lange ausgesetzten Aktivitäten endlich fortgeführt werden.

Am Abend des 30. Juli können wir sagen, dass sich die Kunstliebhaber des Vogelsbergs in Niedermmos  versammelt haben. Es versteht sich von selbst, dass das Interesse an dem Konzert der Musikgruppe TenThing, die aus 10 Frauen aus Norwegen besteht, größer denn je ist.

„Nordwind im Vogelsberg“ weiterlesen