I Am Not My Negro*

© Zülküf Kurt

Die amerikanische schwarze Künstlerin Kara Walker ist mit ihren über 650 Werken zu Gast in der Schirn Kunsthalle. Die Werken von Walker auf Papier sind kleinformatige Malereien, Zeichnungen, Skizzen, Notizen auf Karteikarten und handbeschriebene Zettel. Die Ausstellung mit markanten Werken hat ein sehr reichhaltiges Erscheinungsbild.

Kara Walker ist eine der Künstlerinnen, die sich auf die Erfahrungen schwarzer Menschen in Amerika konzentriert und eine Linie von der Vergangenheit bis in die Gegenwart ziehen. Dafür versucht sie, die Erinnerung an die Erfahrungen der Schwarzen aktuell zu halten. Dies zeigt sich in ihren Zeichnungen und Skizzen. Die Künstlerin, die auch gegen Diskriminierung sensibilisiert, gibt uns die Möglichkeit, uns aus einem neuen Fenster mit den Augen einer schwarzen Künstlerin zu betrachten. Rassismus, Sexismus und Gewalt gehören zu den Hauptthemen der Künstlerin. Einen besonderen Platz in den Arbeiten nimmt sexuelle Gewalt gegen schwarze Frauen ein. Die sexuelle Gewalt, der schwarze Frauen ausgesetzt sind, spiegelt sich als Fortsetzung der Sklaverei wider.

Die Künstlerin, die in ihren Werken auch  Zitate verwendet, interpretierte James Baldwins Satz „I’m not your Negro“ zu „I’m not my Negro“ um.

Wir wussten, dass die Wahl Obamas zum amerikanischen Präsidenten für Schwarze sehr wichtig war und dass das seit Martin Luther King existierende Motto „I have a dream“ damit lebendig wurde. Dies versucht die Künstlerin auch mit den Augen von Schwarzen zu erklären und drückt einmal mehr eindrucksvoll aus, was es bedeutet, dass Obama Präsident wurden.

Die Künstlerin verwendet in Werken viele Figuren und Bilder. In einem Interview mit der Schirn erklärt sie, dass sie von Ideologien bis Mythologien beeinflusst wird und sie in ihre Werke einbezieht.

Noch bis zum 16. Januar ist die außergewöhnliche Ausstellung von Kara Walker in der Schirn Kunsthalle für Besucher geöffnet. toLookAt

* Ein Zitat von Kara Walker, wo die Künstlerin ein Zitat des Schwarzen Schriftstellers James Baldwin (1924-1987) adaptiert.