Die Horten Collection: permanente und wechselnde Akzente

Viola Hildebrand-Schat 

Ausstellungsansicht Klimt ⇄ Warhol Foto: Ouriel Morgenstern. © Heidi Horten Collection

Der Hanuschhof in Wien beherbergt die von der Heidi Goëss-Horten gegründete HGH-Vermögensstiftung finanzierte Horten-Sammlung. Die Sammlerin knüpfte bei der Zusammenstellung an Werke der klassischen Moderne an, die noch aus der Zeit ihrer ersten Ehe mit Helmut Horten stammte. 1987 begann sie mit dem systematischen Ausbaut des Bestandes und konzentrierte sich dabei zunehmend auf Gegenwartskunst. Der Hanuschhof wurde im Zuge des Ringstraßenbaus nach Plänen von Anton Hefft errichtet, und das Stöcklgebäude im Innenhof, in dem sich heute das Museum befindet, diente ursprünglich als Reithalle für Erzherzog Albrecht. Später ließ Erzherzog Friedrich die Halle abreißen und als Kanzleigebäude mit einer ebenerdigen Garage neu errichten. Nach der Enteignung kaiserlicher Besitze ging das Gebäude in den Besitz der Republik über und wurde vielseitig genutzt – zuletzt als Kassenhalle der Bundestheater und Kunstverein. Im Jahr 2019 erwarb Heidi Goëss-Horten das Gebäude und ließ es umfangreich zu einem „State of the Art“-Museum umbauen, das 2022 eröffnet wurde, nur wenige Tage vor ihrem Tod.

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Untranquil now. Eine Konstellation aus Erzählungen und Resonanzen. Künstlerische Gesten, Performances und Projektionen

Viola Hildebrand-Schat 

Hamburger Kunsthalle, 30. Mai 2014 bis 19. Januar 2025

Die mit dem wenig konkreten Titel Untranquil angekündigte Ausstellung in der Galerie der Gegenwart in der Hamburger Kunsthalle versammelt knapp 50 Arbeiten, die als repräsentativ für die internationale zeitgenössische Kunst gelten können, sofern man angesichts der Fülle, die das Zeitgenössische zu bieten hat, überhaupt von repräsentativ sprechen kann. In jedem Fall erfüllen die Arbeiten, was der Titel verspricht: ein multimediales Gesamtereignis, in dem mit Installation, Zeichnung, Malerei, Video und Sound verschiedene Positionen zur Sprache kommen. Die vertretenen Künstler sind keine Unbekannten, vielmehr einem breiten Publikum bereits durch Teilnahmen an Biennalen, unter anderem in Venedig, Sidney oder im Whitney Museum, oder Ausstellungen in der mit Exponaten aus der Sammlung von François Pinault bespielten Börse in Paris bekannt. Etliche von ihnen waren oder sind auch in Deutschland präsent, so bei der documenta in Kassel, bei Ausstellungen im Haus der Kulturen der Welt in Berlin oder durch einen Stipendienaufenthalt auf Schloss Solitude bei Stuttgart.

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Saodat Ismailova: Bibi Seshanbe

Die Diskussionen um die documenta scheinen sich nicht beruhigen zu wollen. Nach wie vor fokussieren sie antisemitische Positionen, ohne jedoch dabei sonderlich in die Tiefe zu gehen, verschiedenen Sichtweisen einander gegenüberzustellen und dem Blickwinkel der Kuratoren Raum zu geben. Sicher habe auch die Kuratoren der documenta wenig dazu beigetragen, ihr Auffassung zu erhellen und den Gebrauch einer Symbolik, die die Diskussionen ausgelöst hat, ausreichend zu erläutern. Absehbar wird es in dieser Diskussion keine abschließende Klärung geben und wohl auch kein Ausloten unterschiedlicher Sichtweisen. Schade ist nur, dass den vielen wenig fruchtbar geführten Diskussionen die auf der documenta ausgestellten Werke zum Opfer zu fallen drohen. Kaum wird über sie gesprochen, über sie geschrieben. Mögliche Interessenten der documenta fragen sich inzwischen, ob sich der Besuch der Weltkunstausstellung nun in diesem Jahr tatsächlich lohne oder ob man sich die Reise nach Kassel ersparen könne.

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documenta 2022 – Pınar Öğrenci im Hessischen Landesmuseum

Kaum einen documenta hat im Vorfeld so viele Diskussionen ausgelöst wie die diesjährige. Mit Sicherheit sind dies auch Anzeichen, wie in einer globalisierten Welt mit Positionen des globalen Südens umzugehen ist. Angesprochen sind Befindlichkeiten, die weit über das tatsächlich Thematisierte hinausgehen, nämlich wie sich Postkolonialismus in einer globalen Welt positioniert und welche Widersprüchlichkeiten postkoloniale Positionen wiederum beinhalten. Nicht zuletzt dürfte auch die bloße Tatsache, dass Kollektive und nicht, wie gewohnt, einzelnen Künstler oder Kuratoren im Fokus der documenta stehen, das Diskussionsverhalten beeinflusst haben. Immerhin ist es fast schon ein Topos in der Kunstgeschichte, dass alles Neue eines Vorlaufes bedarf, bis es Akzeptanz findet. So stieß praktisch jede neue Kunstrichtung in der Vergangenheit zunächst auf Ablehnung, um häufig erst im Nachhinein Wertschätzung zu erlangen.

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Alle sprechen über die documenta fifteen, keiner redet über die Kunst

Nachdem die diesjährige documenta schon im Vorfeld zu allerhand Spekulationen Anlass gegeben hat, überschlagen sich nun die Kommentare, scharfe Kritik und Vorwürfe gegenüber den Organisatoren und Verantwortlichen dominieren jedes Gespräch, jeden Bericht über die documenta. Die Kunst, die reichlich vertreten ist, scheint darüber gänzlich unterzugehen. Dabei bietet gerade diese ein umfassendes und abwechslungsreiches Programm. Die in den verschiedenen Künstlerkollektiven aktiven Künstler werden sich im Verlaufe der 100 Tage documenta ablösen und dabei jeweils neue Positionen eröffnen.

Tolookat wird den Wechsel über den Verlauf der documenta hin verfolgen und über die künstlerischen Positionen berichten. Ein erster Blick gilt Nino Bulling, der in der Hafenstraße seine neuste Graphic Novel Abfackeln vorstellt. (siehe hier auf tolookat / Rubrik Bücher)

Margret und Christine Wertheim Werte und Wandel der Korallen

Museum Frieder Burda, Baden-Baden
29. Januar bis 26. Juni 2022

Margaret and Christine Wertheim and the Institute For Figuring,
Red Nudibranch Reef, 2022 Photo © IFF by Rebecca Rickman

In farbenprächtigen Installationen breiten sich im gesamten Museum Korallenriffe aus, in denen alle Formen und Varianten vorkommen, die Korallen wohl aufweisen können und auf den ersten Blick scheint nichts die musealen Riffe von jenen zu unterscheiden, die sich Tauchern in küstennahen, vornehmlich den sonnendurchfluteten Gewässern in der Nähe des Äquators bieten. Doch treten Korallen nicht nur in tropische, sondern fast mehr noch in kalten Gewässern auf. Bis zu einer Tiefe von über 3.000 Meter breiten sie sich in ihrer geheimnisvollen Pracht aus. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen in den Tropen, die auf eine Symbiose mit Algen angewiesen sind, ernähren sich die Kaltwasserkorallen von kleinen Lebewesen. Gemeinsam ist den an unterschiedlichen Orten auftretenden Korallen jedoch die Vielfalt an Formen und Farben. Manche erscheinen wie Blüten, andere wie besondere Baumarten.

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My Mind‘s Eye

© Zülküf Kurt

Die Fotoausstellung „My Mind‘s Eye“  des amerikanischen Fotografen  Peter Fink (1907-1984) ist im Fotografie Forum bis zum 16. Januar 2022 zu sehen und hat seit ihrer Eröffnung die Aufmerksamkeit von Fotoliebhabern auf sich gezogen.

Die hier ausgestellten Arbeiten besteht in  Schwarz-Weiß- Fotos, die  Peter Fink seit 1970 auf seinen Reisen durch die Welt anfertigte. Festgehalten hat er unter anderem Motive aus  Japan, Frankreich, Portugal, Amerika und Nordafrika.

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JEWELLERY & GARMENT

JEWELLERY: Lisa Walker: „ohne Titel“, necklace, 2019, mobile phones, thread | „ohne Titel“, Halsschmuck, 2019, Mobiltelefone, Schnur Petra Zimmermann: „ohne Titel“, ring, 2021, copper, silver, polymethyl methacrylate | „ohne Titel“, Ring, 2021, Kupfer, Silber, Polymethylmethacrylat GARMENT: Maison Martin Margiela: Mens suit, 2009, cotton | Herrenanzug, 2009, aus Baumwolle Photo: René Arnold, digital imaging: Wolfram Otto, Model: Konstantinos Kammenos

Ein Official Side Event im Rahmen der Frankfurter Fashion Week sollte die Ausstellung „Jewellery & Garment“ sein. Da die Fashinon Week kurzfristig abgesagt wurde, sind auch Ort und Zeitraum der Ausstellung ungewiss. Geplant ist jedoch das wunderbare Zusammenspiel von Mode und Autorenschmuck. Svenja John (Berlin) und Petra Zimmermann (Wien) – beide Schmuckkünstlerinnen – zeigen damit erstmals in der von ihnen kuratierten Ausstellung das Zusammenspiel der Schwesterdisziplinen.

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Museums-Zirkel

© Zülküf Kurt

Am 11. 12. 2021 öffnet das Zollamt mit einer neuen Ausstellung seine Türen für Besucher. 40 Werke aus verschiedenen Frankfurter Museen werden hier einem Konzept John Cages folgend ausgestellt. Die Notation von John Cages Museumcircle aus dem Jahr 1991 lautet: „…im Museum (einer bestimmten Stadt) eine Ausstellung von Objekten aus anderen Museen (derselben Stadt) zu machen, die an zufällig bestimmten Positionen gehängt oder platziert werden. Um das zu erreichen, stellt jedes Museum etwa ein Dutzend Gegenstände zur Verfügung. Aus diesen potenziellen Quellen werden durch Zufallsoperationen die tatsächlich zu verwendenden Exponate ausgewählt.“

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I Am Not My Negro*

© Zülküf Kurt

Die amerikanische schwarze Künstlerin Kara Walker ist mit ihren über 650 Werken zu Gast in der Schirn Kunsthalle. Die Werken von Walker auf Papier sind kleinformatige Malereien, Zeichnungen, Skizzen, Notizen auf Karteikarten und handbeschriebene Zettel. Die Ausstellung mit markanten Werken hat ein sehr reichhaltiges Erscheinungsbild.

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