Margret und Christine Wertheim Werte und Wandel der Korallen

Museum Frieder Burda, Baden-Baden
29. Januar bis 26. Juni 2022

Margaret and Christine Wertheim and the Institute For Figuring,
Red Nudibranch Reef, 2022 Photo © IFF by Rebecca Rickman

In farbenprächtigen Installationen breiten sich im gesamten Museum Korallenriffe aus, in denen alle Formen und Varianten vorkommen, die Korallen wohl aufweisen können und auf den ersten Blick scheint nichts die musealen Riffe von jenen zu unterscheiden, die sich Tauchern in küstennahen, vornehmlich den sonnendurchfluteten Gewässern in der Nähe des Äquators bieten. Doch treten Korallen nicht nur in tropische, sondern fast mehr noch in kalten Gewässern auf. Bis zu einer Tiefe von über 3.000 Meter breiten sie sich in ihrer geheimnisvollen Pracht aus. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen in den Tropen, die auf eine Symbiose mit Algen angewiesen sind, ernähren sich die Kaltwasserkorallen von kleinen Lebewesen. Gemeinsam ist den an unterschiedlichen Orten auftretenden Korallen jedoch die Vielfalt an Formen und Farben. Manche erscheinen wie Blüten, andere wie besondere Baumarten.

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Yuri Albert – Elitär-demokratische Kunst

Ausstellungskatalog, hrsg. von Sandra Frimmel und Sabine Hänsgen Texte (dt.) von Yuri Albert und mit Beiträgen von Dorothee Bienert, Frank Frangenberg, Georg Witte und ein Epilog der Herausgeberinnen 344 S. mit 190 farbigen Abbildungen, Format, 24 x 17,5 cm, Steifbroschur mit Leinenrücken
© Yuri Albert

Viola Hildebrand-Schat

Nachdem mit Mauerfall und offiziellem Ende des Kalten Krieges in westlichen Ländern im Zuge einer „Gorbi-Euphorie“ an verschiedenen Orten Ausstellungen zur russischen Kunst stattgefunden haben, ist es nun ruhig um die zeitgenössische russische Kunstszene geworden. Die Aufmerksamkeit, die von westlicher Seite einer lange übersehenen Entwicklung zu Teil wurde, ist abgeebbt, bevor es überhaupt zu tieferen Einblicken kommen konnte. Auch wenn Ausstellungen wie Moskau-Berlin/Berlin Moskau im Martin Gropius Bau in Berlin oder die zur nonkonformen Kunst in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt erste Einblick lieferten, ist damit noch lange nicht der Vielfalt der nachstalinistischen Kunst entsprochen.

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Mischa Kuball – Referenzräume

© kunstmuseum.de

Bis Mitte September waren unter dem Titel „Referenzräume“ Arbeiten des 1959 geborenen Künstlers Mischa Kuball im Kunstmuseum in Wolfsburg zu sehen. Bekanntheit erlangte Kuball durch lichtbasierte Arbeiten mit überwiegend politischem Bezug – so 1994 Refraction House in der Synagoge in Stommelns oder jüngst eine kritische Auseinandersetzung mit den Arbeiten Emil Noldes in der Draiflessen Collection Mettingen. Mittels Licht lenkt der Künstler den Blick auf Verstecktes, Übersehenes oder Unsichtbares. Die jeweils speziellen Lichtinszenierungen scheinen förmlich die Oberfläche des Bewusstseins zu durchdringen und den Betrachter auf Fakten zu stoßen, die ihn zum Hinterfragen des bislang Vertrauten veranlassen. Im Idealfall wird das gesamte Wahrnehmungsverhalten auf den Prüfstand gehoben, um dem ersten visuellen Eindruck zu misstrauen.

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Autoren im Ausnahmezustand. Die tschechische und russische Populärkultur

Viola Hildebrand-Schat

Mit seiner 2017 erschienen Untersuchung zum „anderen Osteuropa“ fasst Tomáš Glanc die allgemein als Samisdat bezeichneten außerhalb der staatlichen Genehmigung erschienenen Publikationen der osteuropäischen Länder näher in den Blick, wobei er sich auf die Sowjetunion und die Tschechoslowakei konzentriert. Die beiden zwar als kommunistisch zu bezeichnenden, aber dennoch unterschiedlichen Systeme können als exemplarisch für die Entwicklungen im Bereich der inoffiziellen Kultur gelten. So umreißt Glanc zum einen das weite Spektrum dessen, was unter Samisdat fällt, zum anderen kehrt er auch die Unterschiede hervor. Sie treten eklatant bei den Samisdatkulturen der verschiedenen osteuropäischen Länder hervor, zeigen sich aber auch schon innerhalb eines Landes.

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Der Sinn der Corona-Krise

Die Corona-Krise hat uns alle mitgenommen, auf unterschiedliche Art und Weise und an unterschiedlichen Stellen,.

Bodo Janssen, seit 2005 Geschäftsführer der Upstalsboom-Gruppe, steht nicht nur einer Kette von Hotels und Ferienwohnungsanlagen vor, sondern führt aber auch Managementkurse in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach durch und schreibt Bücher. In seinem aktuellen, auf der Spiegel-Bestseller-Liste gerankten Buch berichtet er darüber, „dass nicht jede Krise einen Sinn hat, aber wir jeder Krise einen Sinn geben können.“

Wie dies für Bodo Janssen in der Corona-Krise aussieht, und was davon für andere anwendbar ist mehr im Video:  

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Die weibliche Seite Gottes. Kunst und Ritual

GEBETBUCH (MACHSOR), 1300–1330, Handschrift auf Pergament, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Signatur: Cod. Levy 37

Sofern überhaupt noch über Religion, religiöse und kultische Bräuche nachgedacht wird, sind sie durchweg patriarchal ausgerichtet, also auf eine als männlich vorgestellte Gottheit hin. Der patriarchale Gott beherrscht die großen Religionen wie das Judentum, das Christentum und den Islam. Dem gegen über tritt schnell in Vergessenheit, dass Religion, Glauben und männliche Gottheit keine notwendige Einheit bilden, dass es vielmehr auch Religionen gab, denen eine Göttin vorstand. Ebenso ist wenig oder gar nicht bewusst, dass dem männlichen Gott immer ein weiblicher Anteil eigen ist. Auf diesen Aspekt unter anderem führte die Ausstellung im Jüdischen Museum in Frankfurt hin, deren Inhalte dauerhaft in einem ebenso umfangreichen wie eindrücklichen Katalog fixiert sind.

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Chr. K. Jso Maeder. Journal um eine Erwartung

„Journal“ lässt auf eine Aufzeichnung schließen, eine Dokumentation gar, welcher Art auch immer… Tatsächlich handelt es sich beim Journal um eine Erwartung um ein Buch, hinter dem offenkundig eine doppelte Autorschaft steht, zieht man das an die Stelle des Autorennamens gestellte Kürzel Chr. K. mit dem Zusatz Jso Maeder in Betracht. Doch leicht macht es der, machen es die Autoren dem Leser nicht. Das Journal um eine Erwartung umfasst ein dichtes Konglomerat aus Texten und Zeichnungen, von der Struktur einem Comic oder einer Graphic Novel ähnlich, jedoch ohne eine konkrete Handlungsabfolge, einen Erzählstrang oder überhaupt einen stringenten Verlauf erkennen zu geben.

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Pavel Pepperstein. Die Auferstehung Pablo Picassos im Jahr 3111 / Возрождение ПаблоПикассо в 3111 году

Herausgegeben von Matthias Haldmann, anlässlich der Ausstellung im Kunsthaus Zug, 26. Februar bis 21 März 2017, erschienen bei ciconia ciconia, Berlin 2017

Viola Hildebrand-Schat

Im Kunsthaus Zug ist der der zweiten Generation der Moskauer Konzeptualisten zugehörende Pavel Pepperstein seit langem eingeführt. Seit 1998 agiert er als „Gastgeber“ für Künstlerkollegen. Zwischen 1998 und 2002 lud er zu Ausstellungen wie Binokel und Monokel (1998), Vater und Sohn. Viktor Pivovarov und Pavel Pepperstein (1999), Mozes. Die Künstlergruppe Russia (2000), Die Ausstellung eines Gesprächs. Ilya Kabakov und Boris Groys (2001) sowie Traum und Museum ein. Die Ausstellungen mit ihren unterschiedlichen Gästen verbindet ein dialogisches Element. So sind nicht nur alle Ausstellungen als eine Art Dialog zwischen Pepperstein und den von ihm geladenen Künstlern oder Wissenschaftlern zu verstehen, sondern ebenso als einer, der die Besucher unmittelbar einbindet.

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Zukunftsrepublik?

Es gibt Menschen, die möchten Probleme lösen, Schwierigkeiten vermeiden oder Hindernisse wegräumen. Diese Menschen sind durch ein „weg von“ motiviert. Andere Menschen möchten Ziele erreichen, Projekte realisieren oder einer Vision folgen. Diese Menschen sind durch „hin zu“ motiviert.

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Lichtkunst in Frankfurt

es ist soweit – die Website https://lichtkunst-in-frankfurt.de/ ist online und lädt dazu ein, 27 permanente Lichtkunstwerke im Frankfurter Stadtraum zu erkunden. 

Es gibt eine interaktive Karte, die zu den einzelnen Orten führt und einige von uns vorgeschlagene Nightwalk – Routen, die sich Corona-konform alleine oder zu zweit erkunden lassen – und irgendwann nach der Pandemie hoffentlich auch wieder in etwas größeren Gruppen. 

Die Studierenden des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Uni haben im Wintersemester 2020/21 wunderbare Beschreibungen zu den einzelnen Werken, ihren Künstlern und dem örtlichen, kunst- und kulturgeschichtlichen Kontext erarbeitet. Nouria Behloul hat eine Soundarbeit zum Thema entwickelt, die auf der Website abrufbar ist und sich vor, zu oder nach den Nightwalks, unabhängig von ihnen, in der Badewanne oder einfach so hören lässt. 

Wir sind überzeugt, das sich einiges Neues entdecken und bereits Bekanntes in ein anderes Licht setzen lässt. In diesem Sinne – scwerfen Sie einen Blick auf https://lichtkunst-in-frankfurt.de/ toLookAt