Vergiss nicht, was passiert ist!

© Schirn Kunsthalle Frankfurt

Zülküf Kurt

“Entweder ist er tot, oder meine Uhr hat aufgehört”

Groucho Marx

Das Zitat von Groucho Marx, Wortführer der Marx Brothers, steht wie ein Motto über der aktuellen Ausstellung des iranischen Künstlerkollektivs in der Schirn Kunsthalle. Zu sehen sind Werke von Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian. Entstanden ist die Installation in ihrem Haus in Dubai, doch das Themenfeld ist weit gefasst. Die Künstler schlagen den Bogen von einer durch Krieg und Unruhen erschütterten Region in die Welt der Kunst. Groucho Marx’ Ausspruch ‚“Entweder ist er tot, oder meine Uhr hat aufgehört“ ist zugleich der Titel einer Installation, in der sich vielschichtige Erzählungen verflechtet: der Iran-Irak-Krieg, das Vergessen des Leidens während und nach dem Krieg, Flucht und all die mit der Migration verbundenen Probleme, nicht zuletzt auch das Erinnern und das Vergessen. All dies sind Themen, die auf die aktuellen Probleme reagierend, sich zu nahezu absurd anmutenden Erzählungen formen, die in Videos als visuelle Collagen hervortreten. In Erinnerung gebracht werden aber auch die Revolution im Iran und der Fall Saddam Husseins.

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Kann die Wahrheit vom Tanz aus erreicht werden?

© Jeremy Shaw, Towards Universal Pattern Recognition (Businessmen’s Fellowship SEP 12 1976), 2020, Photo: Timo Ohler, ©the artist, Courtesy: the artist and KÖNIG GALERIE Berlin, London, Tokio

Zülküf Kurt

Seit dem 25. September ist im Frankfurter Kunstverein die Ausstellung des kanadischen Künstlers Jeremy Shaw zu sehen. Unter dem Titel “Phase Shifting Index” sind sieben Videoinstallationen zusammengefasst, die Einblick in die Wahrheit zu geben versprechen. Bereits in der Eıngangshalle sieht sich der Besucher mit neuronal gesteuerten Figuren konfrontiert, die Beziehung zwischen Raum und Raumverbundenheit aufzeigen sollen. Die sich hieran anschließenden Elektroschockwellen sollen den Teilnehmer auf die Ausstellung vorbereiten.

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The Space between us

Viola Hildebrand Schat

Der 1938 in Charkow geborene Boris Mikhailov erlangte 1997, als ihm für sein fotografisches Werk der mit der Verleihung des Albert Renger-Patzsch-Buchpreis verliehen wurde, in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Bekannt wurde er als Vertreter der inoffiziellen Szene der Sowjetunion. Ausgebildet war er als Ingenieur und als Ingenieur verdiente er seinen Lebensunterhalt. Das Fotografieren brachte er sich selbst bei – aus Interesse am Medium, vielleicht auch getrieben von der Versuchung, dem vorgeschriebenen Rhythmus des sowjetischen Alltags den eigenen Blickwinkel in kreativer Umsetzbarkeit entgegenzustellen.

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