
Sofern überhaupt noch über Religion, religiöse und kultische Bräuche nachgedacht wird, sind sie durchweg patriarchal ausgerichtet, also auf eine als männlich vorgestellte Gottheit hin. Der patriarchale Gott beherrscht die großen Religionen wie das Judentum, das Christentum und den Islam. Dem gegen über tritt schnell in Vergessenheit, dass Religion, Glauben und männliche Gottheit keine notwendige Einheit bilden, dass es vielmehr auch Religionen gab, denen eine Göttin vorstand. Ebenso ist wenig oder gar nicht bewusst, dass dem männlichen Gott immer ein weiblicher Anteil eigen ist. Auf diesen Aspekt unter anderem führte die Ausstellung im Jüdischen Museum in Frankfurt hin, deren Inhalte dauerhaft in einem ebenso umfangreichen wie eindrücklichen Katalog fixiert sind.
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