Klaus Born. Bilder zum Lesen – Ein Künstlerbuch über Künstlerbücher

Wer sich Einblick in Künstlerbücher verschaffen will, wird es nicht immer ganz leicht damit haben, erschließt sich der Gegenstand doch eigentlich erst in seinem vollen Umfang, wenn man ihn in der Hand hat, darin blättern und in der Interaktion der Aussage oder Bedeutung habhaft werden kann. Doch was genau ist mit Aussage oder Bedeutung gemeint? Diese Frage führt unmittelbar auf das Wesen des Künstlerbuches, das einerseits Buch, andererseits Kunstwerk ist und deshalb nicht wie ein Lehrbuch oder ein Roman einfach nur einen Text beinhaltet.

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Die Julius Bär Kunstsammlung – eine Unternehmenssammlung im Blickpunkt

Viola Hildebrand-Schat

Die 1980er Jahre verzeichnen neben der Gründung einer Reihe von Museen, die sich ausdrücklich der zeitgenössischen Kunst zuwenden, auch die Einrichtung von zahlreichen unternehmenseigenen Sammlungen. Die Gründe für die Einrichtung solcher Sammlungen sind unterschiedlich, stellen aber durchweg weniger einen Prestigegewinn in den Vordergrund als vielmehr einen kulturellen Auftrag, der mit einem als „Kunst am Arbeitsplatz“ bezeichneten Programm den Angestellten Originalkunstwerke im täglichen Umfeld bereitstellen will. Die Mitarbeiter haben nicht nur die Möglichkeit, aus der unternehmenseigenen Sammlung eine Arbeit für ihr Büro auszuwählen, sondern auch eine Menge über Kunst zu erfahren.

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DM – Dis Manibus – den Geistern des Verstorbenen. Ein Künstlerbuch von Tatjana Bergelt

Tatjana Bergelt: Dis Manibus, 2020, Buch und Kassette Foto: J. Tiainen

Viola Hildebrand-Schat

Dis Manibus ist eine im antiken Rom geläufige Inschrift, auf die man auch heute noch immer wieder, vor allem bei Spoilien, stößt. Dis Manibus ist vor allem aber der Titel des neusten Künstlerbuches von Tatjana Bergelt. Seite für Seite führt die Künstlerin in eine komplexe Geschichte ein, in der sich der Lebensweg eines Kindes mit einer Untersuchung zur Rolle von Kindern im antiken Rom und aktuelle topografische Gegebenheiten der Stadt buchstäblich überlagern.

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Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln. Die Briefe der Meret Oppenheim

Viola Hildebrand-Schat

Wäre die Pelztasse nicht gewesen, wäre Meret Oppenheim wie so viele ihrer Zeitgenossinnen wohl nachhaltig in den Schatten von so dominanten Künstlerpersönlichkeiten wie Hans Arp, André Breton, Marcel Duchamp oder Max Ernst getreten. Mit dem gemeinhin als „Pelztasse“ bezeichneten Objekt hat sich die schweizer Künstlerin ihren Platz nicht nur innerhalb der surrealistischen Kunst, sondern innerhalb der Kunstgeschichte überhaupt gesichert. Ihr Objekt ist geradezu zum Inbegriff surrealistischen Arbeitens geworden, steht es doch in seiner Materialität so völlig der mit Tassen verbundenen Funktion entgegen.

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