Zülküf Kurt
Eine Freundin rief am Samstagmorgen an und lud mich zur Fotoausstellung Ulli Crespo im Zollamt ein.
Samstagmorgen war es sonnig, aber kalt. Alle waren draußen, um die Sonne zu genießen, obwohl es kalt war.
Ich traf meine Freundin vor dem Zollamt, da war es noch sonnig. Wir gingen in die Ausstellung „Görndland Eiskalt“. Von den Gletschern auf den Bildern schlug uns die Kälte förmlich entgegen. Sonnige Unmittelbarkeit und eisige Mittelbarkeit…..
Diese Empfindung entspricht dem Kommentar, der in die Ausstellung einführt: “Was die Fotografien dem Auge erzählen, ist offensichtlich: Gletscherbrocken und -ströme, Eisberge, Treib- und Packeis, Eisschollen, Eisdecken, monumentale Skulpturen aus Eis (Türme und Bögen, Tore und Höhlen), Felsen, Fjorde, zerklüftete Klippen, Steilküsten usw. Das nehmen wir wahr. Aber was erzählen die Augen dem Gemült und dem Gehirn?“
Was also empfinden wir?
Die Skulpturen ähnlichen Eisbrocken wie die gesamte Gletscherlandschaft beeindruckt und löst zugleich Furcht aus. Alles wirkt wie erstarrt, nur ein einsamer Adler und ein paar Seehunden deuten auf Leben hin und der gleisende Schein der Sonne . . .
Die Bilder in meinem Kopf verändern sich schnell, wenn ich mir die Fotos ansehe. Ich denke an die globale Erderwärmung. Sie bringt die Gletscher zum Schmelzen und wir wissen um die Folgen. Mir ist klar, dass das Bild der Zukunft nicht sonnig und hell sein kann.
Neben den Fotografien von Crespo werden weitere Arbeiten aus der Sammlung des Museums für Moderne Kunst gezeigt, unter anderem Werke von Miriam Cahn, Teresa Margolles, Donald Baechler und IIija Bosilij Basicevic.
Die strahlende Sonne ist die verschwindende Zukunft.
Adler Einsamkeit!
Wir können unsere Gesichter jahrhundertelang verstecken, aber niemals unsere Wunden!
Die Büchse der Pandora wurde noch nicht geöffnet!